Update zum Montana 700

Eindrücke vom Montan 700 bei der ersten Wandertour.

Wir sind von zuhause mit ausgeschaltetem GPS 140km nach Gütenbach in den Schwarzen Wald gefahren. Der Ort liegt in einer recht engen Schlucht, Empfang eher sehr suboptimal. Dort habe ich das Gerät eingeschaltet, und nach 10 Sekunden, im Auto sitzend, war ich lokalisiert. Und zwar wirklich dort wo ich dachte zu sein. Sehr beeindruckend! Ich gehe stark davon aus, daß der sich im Hintergrund die aktuelle Position oder zumindest die Bahndaten vom Telefon holt.

Allerdings gibt es hier einen Kritikpunkt: Das Gerät ist ein Multi-Empfänger, der als Standard auf GPS steht, und den man auf GPS+GLONASS oder GPS+GALILEO umschalten kann. Warum nimmt der nicht automagisch alle 3 Systeme her? WAAS/EGNOS kann man zusätzlich aktivieren (um damit dann in den Genauigkeitsbereich von 10cm zu kommen), das Gerät kommt aber auch so auf 3m „Messgenauigkeit“ (es sind also 95% aller Positionsbestimmungen im Umkreis von 3m um den wirklichen Punkt) – und das blieb auch in der Teichschlucht weitgehend so. Respekt. Die HW ist gut.

Dort habe ich die (vorher mit Basecamp erstellte) Route aktiviert, und wir sind los. Übers Wandern erzähle ich in einem anderen Artikel, hier geht es nur ums Gerät. Der Route zu folgen, und an Gabelungen die Entscheidung links oder rechts zu treffen, war in Verbindung mit der (kostenfreien OSM) Freizeitkarte völlig problemlos. Mit der eingebauten OSM-basierten Karte braucht man nicht zu wandern – die kennt die ganzen kleinen Wege nicht, und taugt vermutlich eher zum Radfahren. Dafür wäre mir die Freizeitkarte zu detailliert und damit zu mühsam abzulesen beim fahren. Die zusätzliche Karte habe ich übrigens auf einer SanDisk 32GB Extreme Pro MicroSDHC abgelegt, und nicht im Gerätespeicher. Wenn irgendwas ist, kann man die Speicherkarte entfernen, und hat nur Original Garmin im Gerät.

Wie bereits berichtet hatte ich einen Karabiner angebaut – das hat sich nicht bewährt, das Teil hopst so heftig daß es weh tut, und dreht sich ständig. Ergo, Karabiner am Rucksack festmachen, Montana in der Hand tragen. Es geht, bequem ists nicht – wer 5″ will, muß das akzeptieren. Dafür ist der Bildschirm genial, immer völlig problemlos ablesbar. Die Rückseite ist sehr griffig, auch mit feuchtgeschwitzten Fingern, dafür aber eher kratzempfindlich. Unterwegs schaltet man mit einem kurzen Tippen auf die Einschalttaste die Bildschirmsperre ein und wieder aus. Narrensicher, aber nötig, um das Gerät nicht fehlzubedienen.

Das Routing ist ohne Garmin-Straßenkarte nicht zum Fahren zu gebrauchen. Es wird immer über Feldwege etc geroutet. Wer das möchte, muß die Mehrkosten für die Straßenkarte (und den Halter fürs Fahrzeug) mit einkalkulieren. Vielleicht kommt ja noch eine OSM Karte, bei der nur die Straßen als Routingfähig gekennzeichnet sind.

Ich bin gespannt, was sich Garmin an Nachbesserungen über Updates noch einfallen läßt. Soweit taugt mit das Gerät aber auch schon so.