Im Februar 2010 haben wir uns entschlossen, einen Wärmepumpen-Wäschetrockner mit self cleaning condensor zu kaufen. Damals schon mit 1200€ sicher kein Schnäppchen, erschien es uns wert, das Gerät beim örtlichen Händler zu holen. Dann allerdings: Fehlanzeige. Der Händler kann es nicht selber reparieren sondern schickt den Bosch Siemens Hausgeräte Werkskundendienst, welcher aber wiederum eine eigenständige Firma ist…
Oktober 2011, nach gerade mal 19 Monaten, geht er nicht mehr mit der Meldung der Wasserbehälter sei voll. Der Kundendienst kam, baute die Kondensatpumpe aus, schnitt vor dem Kondensator ein Loch ins Gerät, und hat das mit miener Hilfe und dem Gartenschlauch kräftig gespült. Dann hat er etwas von einem bekannten Fehler erzählt, eine Abdeckung für das Loch montiert, eine neue Pumpe eingebaut, und das Flusensieb gegen ein doppellagiges ersetzt. Damit sei das Problem behoben.
Nun ja. Jetzt, nach immerhin 2 3/4 Jahren, ist derselbe Fehler wieder aufgetreten. Der Kundendienst hat uns dann angeboten, das Gerät für >350€ zu reparieren oder ein Ersatzgerät nehmen zu können, gegen 40% der Kosten. Nach etwas mehr als 4 Jahren Laufzeit erscheint mir der Preis angemessen, aber die Konstruktion ist noch die gleiche, und es gibt nurmehr solche Trockner mit self cleaning condensor. Warum sollte ich mir das nochmal antun? Meiner Anischt nach ist das ein Konstruktionsfehler. Nötig wäre ein Anschluß für den Gartenschlauch, so daß man das Gerät alle 6 Monate einfach und gründlich durchspülen kann, wenn man es schon nicht schafft die Flusen so gut zu filtern daß keine mehr übrigbleiben..
Eine kurze Webrecherche später findet sich bei Teamhack.de eine Anleitung, wie man das Gerät zerlegt und selbst reinigt. Werkzeug ist vorhanden. Es waren ordentlich Flusenreste im Kondensator und im Pumpensumpf sowie im Schlauch zum Wasserbehälter (und auch viele im ganzen Gerät verteilt). Wir haben also den Trockner ordentlich gespült, den verklemmten Schwimmer geputzt, mit einem Pinsel mit langem Stil alles geschrubbt, noch mehr gespült, und wieder zusammengebaut.
Und siehe da: Jetzt rennt er wieder.
Für Gleichgesinnte:
Werkzeug: Stirnlampe, Staubsauger, Wassersauger, Torx 15 Schraubendreher, großer Flachschraubendreher, Wasserwaage, Holzklotz 6x6cm, 20cm lang (zum Unterlegen), Pinsel, Pinzette
Aufwand: 3h, einige 10l Wasser
Vorgehen
- Stecker ausstecken.
- Wasserschublade rausziehen. Sieb und soweit möglich Schublade saubermachen. Schnellentwässerung geht mit dem Hebel links unten an der Schublade.
- Den Deckel links und rechts von hinten abschrauben. Mit einem Ruck nach hinten ziehen. Staubschutzmaske anlegen, Deckel abheben, sichtbaren Staub aufsaugen.
- Frontblende abschrauben und wegziehen. Rechte Seite eine sichtbare Schraube, und 3 weitere im Einschub der Wasserschublade.
- Linke Seitenwand von oben, hinten, unten abschrauben, und mit einem Ruck nach hinten ziehen. Vorsicht, unterschiedliche Schrauben, bitte separat ablegen. Wiederum den sichtbaren Satub absaugen.
- Man sieht nun den Antriebsriemen. Der muß weg. Dazu den langen Flachschraubendreher von unten unter die Spannfeder und oben auf den Lagerblock fädeln, hochziehen, und den Riemen zu Seite schieben.
- Unter dem Riemen sieht man nun die Pumpe.
Man muß die 3 Stecker ausstecken, und dann die 2 eingekreisten Schrauben rausschrauben. Der Schlauch bleibt dran. Man kann die Pumpe nun nach oben wegheben. Drunter ist ein lustig geformtes Styroporteil (der Schwimmer der die Pumpe einschaltet, der war bei uns festgeklemmt durch die Flusen).
- Jetzt kippt man mit dem Gartenschlauch oder einer Gießkanne Wasser in die beiden Öffnungen unter der Wasserschublade (eine vorne, die andere ist hinten und recht klein, das ist der Überlauf) und suagt mit dem Wassersauger das Wasser und den Modder aus demPumpensumpf. Mehrfach wiederholen und den Trockner dabei schütteln. Dazu den Trockner an einer Ecke auf das Holz stellen.
- Zum Schluß muß der Kondenstaor von vorn gespült werden. Am einfachsten geht das wenn man die Wartungsklappe schon hat, ansonsten durch den Luftweg von der Tür nach unten links. Gartenschlauch, Finger drauf so daß ein dünner Sprühstrahl entsteht, Wasser marsch.
- Alles trockenwischen und in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen.
Es versteht sich von selbst, die offenen Motoren im Gehäuseinneren NICHT naß zu machen!!!